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![]() Die erste Erwähnung der Nikolaikirche stammt vom 2.Juni 1331. Da bekunden der Abt Ulrich vom Bergkloster und sein Schirmherr Heinrich von Waldenburg in einen offenen Brief, daß sie das Landthing (vermutlich eine Rechtssprechung) wieder "uff sente Niclaus kirchhoff" zurückverlegt haben "als is von alder ist gewest". Das weist darauf hin, daß sich an diesem Orte schon früher eine Kirche oder Kapelle befunden haben muß. Es wird angenommen, daß sie zwischen 1264 und 1330 auf Klostergrund erbaut wurde. 1882 stieß der Stadtbaurat Mothes bei Untersuchungen auf die Fundamentreste einer alten romanischen Kapelle. Man nimmt folgendes an: Der Ort Altchemnitz ist älter als Chemnitz selbst. Da diese Ortschaft selbst von der Nikolaikirche aus betreut wurde, läßt sich daraus schließen, das die Nikolaikirche schon vor der Stadt existiert hat. 1408 wird die "pfarrekirche sente Nicklaws" erwähnt. Der ihren Namen tragende Ortsteil "Niklasgasse" wurde 1493 erstmals erwähnt. Die Nikolaiparochie, also das zu betreuende Gebiet, umfasste ein ausgedehntes Gebiet. Zu ihr gehörten das 1493 erwähnte Niklasgasse, Kappel, Helbersdorf, Schönau und Höckericht. Altchemnitz nimmt als Filiale eine Sonderstellung ein, da dort eine eigene Kirche stand, die von St. Nikolai aus betreut wurde. Allesamt waren es Klostereigene Dörfer, auch die Pfarrstelle von St. Nikolai wurde vom Abt besetzt. In den alten Urkunden heißt es immer wieder "sente Nicklaws kirchen vor Kempnicz" oder "sente Niklaus ußwendig der Stadt Kempniz". Von daher nimmt St. Nikolai immer eine Sonderstellung ein, denn es war keine zur Stadt gehörende Vorstadtkirche, sondern ein auf Klostergrund stehendes Gotteshaus. In ihrer anfänglichen Gestalt läßt sie romanische Stilelemente erkennen und ist wahrscheinlich der älteste Kirchenbau außerhalb des Stadtringes gewesen. Ihren Namen gab man ihr wahrscheinlich nach dem heiligen Nicolaus, dem Schutzheiligen der Kaufleute. 1430 von Hussiten in Brand gesteckt und 1486 wieder neu hergestellt, vernichtete ein Feuer 1532 abermals das Kirchlein. Ein weiterer Neubau von 1550 stand bis 1884, nachdem sie bereits 1882 wegen Baufälligkeit geschlossen wurde. 1885 begann man mit der Fundamentierung der neuen Nikolaikirche, deren Grundstein am 28.April 1886 gelegt wurde. Der letzte, hochstrebende Sakralbau des Dresdner Architekten Schramm fand am 7. März 1888 seine Weihe. Den äußeren Schmuck des gotischen Baues gestalteten über dem Portal die Statuen von Christus und vier Evangelisten. |
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Nach den verheerenden Bombenangriffen am 5.März 1945
brannte auch die St.Nikolaikirche, das Pfarrhaus und das Kantonatsgebäude
nieder. Die Pfarrersfamilie Seifert kam dabei ums Leben. Heute befindet sich auf dem Areal das Dorinth Hotel. Erkennen kann man noch das Mauerwerk der Hangsicherung und Teile der Kutschenauffahrt an der Stollberger Straße.
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Stand: 1.1 28.02.06 | ||
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