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Anfang
mit der Pferdebahn
Elektrischer Betrieb
Geschichtlicher Abriß der Chemnitzer Straßenbahn
Anfang mit der Pferdebahn | |
Quelle:
www.historisches-chemnitz.de mit freundlicher Genehmigung, Frank
Harreck-Haase
![]() Depot der elektrischen Straßenbahn in Kappel um 1900
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Alles begann am 22. April 1880 mit der Pferdebahn. Anfangs wurde sie durch ein englisches Unternehmen betrieben, worauf auch die anfänglichen 3 englischen Fuß Spurweite (915 mm) zurückzuführen sind. Zuerst fuhren die Wagen ab "Centralbahnhof" über die Poststraße bis zur Nicolaibrücke, dem heutigen Falkeplatz. Später in 1880 wurde dann das Gleis in Richtung Zwickauer Straße verlängert. Bemerkenswert ist, das anfangs nur die Gleise und die dazugehörigen Randstreifen gepflastert waren. Nach und nach nahm man weitere Strecken in Betrieb. Am 10.September 1880 erreichte man bauseitig das Ziel Straßenbahndepot Kappel. Dieser letzte Teilabschnitt wurde anfangs nur sonntags befahren, erst ab dem 15.November 1880 dann täglich. Damals gab es noch keine festen
Haltestellen. Potentielle Fahrgäste machten durch Winken auf ihren Mitfahrwunsch
aufmerksam. Die Fahrt in den von einen Pferd gezogenen Wagen kostete damals
zwischen 10 und 30 Pfennige. Man unterschied die Linien nach Farbtafeln auf den
Wagen. Am 15.April 1882 übernahm die "Deutsche Lokal- und Straßenbahngesellschaft" aus Dortmund die Chemnitzer Pferdebahn. Der Wagenpark und die Zahl der Pferde wurde beträchtlich aufgestockt, um den wachsenden Verkehrsbedürfnis der stark wuchernden Stadt Rechnung zu tragen. 1890 kam die "Allgemeine Elektricitätsgesellschaft" (AEG) mit ins Boot, indem sie mit der "Deutschen Lokal- und Straßenbahngesellschaft" fusionierte. Damit rückte eine Elektrifizierung in die Nähe. Am 15.Mai 1892 wurde die Strecke bis zum "Wintergarten" in Schönau verlängert. |
Linie
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Fahrtroute
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Streckenlänge
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Rote Linie
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Nicolaibrücke - Poststraße - Wilhelmplatz
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2,43 km
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Gelbe Linie
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Schönau / Wintergarden - Poststraße - Schlachthof
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5,76 km
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Grüne Linie
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Nicolaibrücke - Theaterstraße - Centralbahnhof
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1,80 km
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Wagen-Nr.
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Baujahr
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Hersteller
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Sitz-/Stehplätze
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1 - 4
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1880
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Herbrand, Köln
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10 längst / 8
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5 - 14
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1880
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Herbrand, Köln / Noell, Würzburg
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16 längst / 12
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15 - 19
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1881
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Noell, Würzburg
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16 längst / 12
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20 - 21
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1882
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Herbrand, Köln
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16 längst / 12
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22 - 23
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1891
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Gelegenheitskauf
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10 längst / 14
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24 - 25
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1892
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Herbrand, Köln
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16 längst / 12
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Elektrischer Betrieb | |
Quelle:
www.historisches-chemnitz.de mit freundlicher Genehmigung, Frank
Harreck-Haase
![]() Der Straßenbahnhof Kappel um 1920. Deutlich sichtbar der alte Pferdewagen als Beiwagen
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Am 19.Dezember 1893 war es dann soweit. Die erste elektrisch betriebene Straßenbahn ging auf der einer neuen Strecke nach Altendorf in Betrieb. Nach und nach bis 13.Februar 1894 wurden die alten Pferdestraßenbahnen durch die neue "Elektrische" ersetzt, wobei die alten Wagen praktischerweise als Beiwagen weiterbenutzt wurden. Nach und nach nahm man dann auch den zweigleisigen Ausbau in Angriff und ab 1897 wurden auch feste Haltestellen eingeführt. Zur Bezahlung der Fahrt warf man 10-Pfennig-Stücke in einen Zahlkasten, denn der Wagenbegleitende "Condukteur" verschwand bis 1905 von der Bildfläche. Nach und nach genügte das alte Depot in Kappel nicht mehr den Bedürfnissen, so daß man um 1898/1899 den Betriebshof um- und ausbaute. In der damals fertig gestellten Form war er noch bis 1995 in Betrieb. Auch weiterhin war man ständig in Platznot, aber ein geplanter Neubau in Furth wurde durch die Weltwirtschaftskrise zunichte gemacht. 1904 ersetzte man die schlecht erkennbaren Farbtafeln zur Streckenunterscheidung durch Buchstaben. Ab 1927 benutzte man Nummern.
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Geschichtlicher Abriß der Chemnitzer Straßenbahn | |
Quelle:
www.strassenbahn-chemnitz.de
15.7.1879 | Der englische Ingenieur W. Roebuck erhält die Konzession zum Bau und Betrieb einer Pferdebahn |
22.4.1880
Pferdebahn am Centralbahnhof
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Zwischen Centralbahnhof und Nicolaibrücke wird die erste Pferdebahnstrecke mit einer Spurweite von 3 ft (915 mm) eröffnet |
Oktober 1880 |
Der erste Betriebshof mit Wagenschuppen, Pferdestall, Futtermagazin und
Dienstgebäude wird an der Zwickauer Straße in Kappel eröffnet
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15.5.1892 | Die Pferdebahn erreicht mit 7,15 km Streckenlänge die größte Ausdehnung |
19. / 23.12.1893
Triebwagen 5 (Baujahr 1893) am Nicolaibahnhof
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Beginn des elektrischen Straßenbahnbetriebes auf den Strecken: - Flurgrenze Altendorf - Markt - Bahnhof - Holzmarkt - Rosenplatz |
6.2.1894 | Abschluss der Elektrifizierung. Pferdebahn verkehrt bis 1898 nur noch in verkehrsschwachen Zeiten |
1904 |
Linienkennzeichnung wird von Farbsymbolen auf Buchstaben umgestellt Auf 43,24 km Streckenlänge verkehren folgende Linien: A Altchemnitz - Furth B Borna - Friedhof F Friedhof - Altendorf G Gablenz - Nikolaibrücke H Hilbersdorf - Stadttheater L Gasthaus Lohse - Hermannstraße N Nikolaibahnhof - Hauptbahnhof R Reichenbrand - Nikolaibrücke R Schönau - Schlachthof S Schönau - Neue Kasernen |
1.1.1908 |
Die Straßenbahn wird Eigentum der Stadt Chemnitz. Fahrzeugbestand: 129 Trieb- / 108 Beiwagen Neubaustrecken werden bereits mit einer Spurweite von 925 mm errichtet (Schrittweise sollte so eine Spurweite von 1000 mm erreicht werden) |
1.2.1922 |
Erste städtische Omnibuslinie zwischen Limbacher Straße / Werderstraße und
Frauenklinik eröffnet (Stilllegung am 5.10.1922 wegen Unwirtschaftlichkeit) |
15.3.1925 | Wiederaufnahme des Omnibusverkehrs zwischen Limbacher Straße und Frauenklinik |
14. / 28.4.1926 |
Einrichtung weiterer Omnibuslinien: Hauptbahnhof - Flemmingstraße / Landesanstalt, Kaßberg Hauptbahnhof - Markersdorf Streckenlänge 14,1 km |
1929 | Nach Abschluss des Fahrzeugbeschaffungsprogramms von 1927, befinden sich 226 Trieb- und 238 Beiwagen zur Personenbeförderung im Bestand der Straßenbahn |
6.-23.3. und 16.4.-17.5. 1945 | Durch die Kriegshandlungen ruht der Straßenbahnbetrieb |
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Stand: 2.0 04.02.10 | ||
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