Chemnitz - im Wandel der Zeiten :: v.1.0 :: 01.10.03  
 
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6. Statuen und Denkmäler

Der Bismarckturm

Der Bismarckturm um 1930
Der Bismarckturm um 1930

Postkartenansicht des Bismarckturmes und des Bismarckschlösschens
Postkartenansicht des Bismarckturmes und des Bismarckschlösschens

  Quelle: www.historisches-chemnitz.de mit freundlicher Genehmigung, Frank Harreck-Haase

Der von 1871 bis 1890 regierende Reichskanzler Otto Fürst von Bismarck (1815 - 1898) genoss bei den Bürgern dieser Zeit ein besonders hohes Ansehen. Die Ursache seines Ruhmes lag in der wieder gefundenen staatlichen Einheit Deutschlands begründet, die er wesentlich mitgestaltete. Als man nach der Jahrhundertwende die besondere Tragweite der deutschen Einheit für die wirtschaftliche und politische Entwicklung des Landes erkannte, wuchs das Ansehen Bismarcks noch weiter an. In vielen Orten, besonders aber in den größeren Städten, wurden zahlreiche Denkmale für Bismarck errichtet. In Chemnitz entstand zu seinen Ehren ein "kleines" Bismarck-Denkmal auf dem Marktplatz vor dem "Alten Rathaus" und ein großes Denkmal - der Bismarckturm im Stadtteil Borna.

1901 wurde in Chemnitz der "Bismarck-Tisch" und 1902 der Bismarckverein gegründet. In dieser Zeit entstanden überall in Deutschland Bismarck-Türme.

Nachdem Oberfinanzrat Ledig das Grundstück auf der Röhrsdorfer Höhe kostenlos zur Verfügung gestellt hatte, wurde der Turm nach einen Entwurf des Architekten Walter Müller aus Reichenhain durch die Chemnitzer Firma Baugeschäft Gebrüder Uhlich errichtet, und konnte am Himmelfahrtstag, den 24.Mai 1906 der Turm eingeweiht werden. Die Kosten beliefen sich auf 50.000 Mark.

Damals war die Höhe noch nicht so zugewachsen, wie sie sich heute präsentiert.

"Und wahrhaftig, einen günstigeren Fleck konnte man für diese Denkmalsäule nicht wählen: das Auge schweift allenthalben unbeschränkt hinaus ins Land, über die qualmende Stadt bis zum fernen Gebirge hinan."

Der Turm aus Harthauer Chloritschiefer und Lausitzer Granit liegt in einer Höhe von 375 Meter über der Ostsee und ist selbst 32 Meter hoch. Er besaß drei Aussichtsplattformen auf sechs, 20 und 25 Metern. 1910 wurde der Turm von über 9.000 Personen besucht, die das beliebte Ausflugsziel bequem mit der elektrischen Straßenbahn erreichen konnten.

Im April 1945 fiel der Chemnitzer Bismarckturm den Kriegseinwirkungen zum Opfer. Er wurde durch amerikanischen Artilleriebeschuß zerstört, wahrscheinlich absichtlich.

Heute noch kann man mitten in einen Kleingarten anhand einer leichten Bodenerhebung den ehemaligen Standplatz des Turmes erkennen.

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 Stand: 1.2    24.02.06
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