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Die
Königliche Staatseisenbahnen
Rasches Wachstum - neue Bahnhöfe
Die Königlichen Staatseisenbahnen in Chemnitz | |
Quelle:
www.historisches-chemnitz.de mit freundlicher Genehmigung, Frank
Harreck-Haase
Im Jahre 1836 wurde in Chemnitz die
Erzgebirgische Eisenbahngesellschaft gegründet, deren Ziel es war eine
Bahnstrecke von Riesa nach Zwickau zu bauen, um einen Anschluss an die Linie
Leipzig-Dresden zu erhalten.
Die Bemühungen gestalteten sich recht schwierig, was
zum einen an der sächsischen Staatspolitik, an der wirtschaftlichen Lage, aber
auch an den schwierigen geologischen Gegebenheiten der Streckenführung lag.
So wurde denn auch die Strecke Chemnitz-Riesa zu den
teuersten Bahnbauten Deutschlands der damaligen Zeit. Für diese Strecke von nur
65 km mussten 7 Millionen Taler gezahlt werden.
Anfangs ging der Bau, besonders das Teilstück Waldheim-Döbeln, recht langsam voran, 1848 kamen die Arbeiten sogar ganz zum Erliegen, bis 1850 der Staat übernahm und 1852 den Bau zu Ende führte. Damit erlangte Chemnitz Anschluss zu den Städten Leipzig, Dresden und an die Elbschiffart.
Der 1. September 1852 ist daher für Chemnitz ein Festtag. König Friedrich August, seine Frau, sowie diversen Prinzen und Prinzessinnen reisen von Riesa auf der neuen Strecke an und werden um 11 Uhr von den Vertretern der königlichen Behörden, des Stadtrates, der Verordneten und den Vertretern der Geistlichkeit feierlich begrüßt.
Anfangs diente eine Baracke als Warteraum für die drei Personen- und zwei Güterzüge täglich. Erst 1854 wurde ein neues Gebäude eröffnet, welches sich heute am Bahnhofsparkplatz befindet.
Nach und nach wurde jedoch das Netz erweitert und 1858 wurde die Linie Chemnitz-Zwickau und die Kohlenbahn Wüstenbrand-Höhlteich in Betrieb genommen.
Rasches Wachstum - neue Bahnhöfe | |
![]() Der Hauptbahnhof um 1910 ![]() Der Lichthof im Hauptbahnhof auf einer Postkartenansicht
![]() Der Südbahnhof um 1910
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Ebenfalls im Jahr 1858, am 15.November wurde der
Nikolaibahnhof eröffnet. Damit erhielt der erste Chemnitzer Bahnhof den Namen
"Hauptbahnhof".
1866 kam die Strecke Flöha-Annaberg, 1869 Flöha-Freiberg und Chemnitz-Niederwiesa-Hainichen. Durch diesen beträchtlich gesteigerten Verkehr mußten auch die Bahnhofsanlagen erweitert, und eine Reparaturwerkstatt eingereichtet werden. Unter dem Baurat Engelhardt wurde bis 1873 das Bahnhofsgebäude erbaut, das bis heute die Haupthalle des Bahnhofs beinhaltet. 1880 kam der Kohlen- und Güterbahnhof Kappel dazu, 1896 die Rangieranlagen in Hilbersdorf. Zuwachs der Beförderungszahlen:
1871 jährlich 962.000 Reisende in täglich 70 Zügen In den folgenden Jahren nach 1870 wurde das
Streckennetz ausgeweitet, 1872 Chemnitz-Borna-Leipzig, 1875 Flöha-Reitzenhain
und Aue-Adorf, 1895 Chemnitz-Neukirchen-Stollberg, 1902 die Chemnitztalbahn über
Wechselburg nach Rochlitz und 1903 die Güterbahn nach Obergrüna.
Die Stadtbekannte "Bazillenröhre", eine
Fußgängerunterquerung unter den Gleisanlagen zwischen Sonnenberg und der Oberen
Aktienstraße wurde auf Drängen der Bevölkerung am Sonnenberg gebaut und am
2.Januar 1889 eingeweiht. Damals wurde die Tore des Tunnels allerdings noch
zwischen 23 Uhr und 5 Uhr aus Gründen der Sicherheit geschlossen. In den Jahren
des Zweiten Weltkrieges kam dem Tunnel auch noch die Funktion eines
Luftschutzbunkers zu. 1906 bis 1910 erfolgte am Hauptbahnhof der
Hallenbau. Auch erfolgen in den Jahren zwischen 1903 und 1909 zahlreiche Um- und Neubauten an Eisenbahnbrücken im Chemnitzer Stadtgebiet. So mußten anfangs bei jedem ausfahrenden Zug an der Dresdner Straße der Verkehr mit einer Flagge oder einer Lampe und einer Glocke gestoppt werden. Der Verkehr vom Haupt- zum Schönauer Bahnhof wird 1909 durch Über- bzw. Unterführungen kreuzungsfrei gemacht. Dazu zählen Kreuzungen an der Waisen-, der Dresdner-, der Hain-, der Ufer-, der Ost- (heute Augustusburger Straße) , der Bernhard-, der Bernsdorfer-, der Reichenhainer-, der Annaberger-, der Becker-, der Stollberger-, der Reichs-, der Goethe- und der Lützowstraße. Auf diese Weise entstand ein neuer Platz - der Dresdner Platz. |
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Stand: 2.0 16.02.10 | ||
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