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Buchtip: Von den Wolfsjägern zum Hightech Standort -
Eine Chemnitzer Stadtteilgeschichte zu Altchemnitz und dem Stadtpark,
Herausgeber: Jörn Richter Chemnitz 2001, ISBN 3-910186-32-7, Verlag Heimatland
Sachsen GmbH Chemnitz
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![]() Der Stadtteil Altchemnitz entlang der
Annaberger Straße, begrenzt von der Altchemnitzer und der Reichenhainer
Straße sowie Pfarrhübel, Harthau und Fritz-Heckert-Gebiet gehört zu den
belebtesten Gebieten unserer Stadt. Noch immer sind hier eine große
Anzahl von Unternehmen genauso beheimatet, wie wichtige Einrichtungen
für die Versorgung der Menschen im südlichen Stadtgebiet. Bis zum Ende des
12. Jahrhunderts entwickelte sich aus der kleinen
Ansiedlung am Zusammenfluss von Zwönitz und Würschnitz, dem Anfang der
Chemnitz, ein so genanntes einreihiges Waldhufendorf. Die nachfolgende
Zeit in der Entwicklung des Dorfes ist nur ungenau beschrieben. Sicher
ist, dass es mehrere Male den Besitzer gewechselt haben muss, da das
Benediktinerkloster das Dorf im Jahr 1318 wiedererworben hat. Kleine
Orte, wie Altchemnitz, mussten Frondienste und Ablasszahlungen in nicht
geringem Umfang leisten und dienten so manchen weltlichen und
kirchlichen Herren als Geldquelle für ein überschwängliches Leben. 1834 wurden alle Bauernhöfe von Altchemnitz, genau wie überall in Sachsen, gegen Zahlung einer Ablösegebühr von den Fron- und Feudallasten befreit. Im Jahr 1837 fielen auch die Frondienste gegenüber dem Chemnitzer Schloss und der Schlossmühle. Trotzdem eilte die Landwirtschaft der bereits schnell voranschreitenden industriellen Entwicklung hinterher. Denn zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Altchemnitz schon drei Spinnereien, einige Jahre später bereits 40 größere Manufakturen in den Branchen der Textil- und Eisenverarbeitung. Um die Jahrhundertwende bestimmten mächtige Großunternehmen das Bild, welche den Weltruf der Chemnitzer Industrieproduktion wesentlich mit prägten. Unter ihnen waren die Textilfabrik August Marschel & Co., der Strumpfmaschinenproduzent Schubert & Salzer, die Maschinenfabrik Oscar Schimmel oder das große Magarinewerk von Franz Nischer. Weiterhin zahlte der älteste Elektronikbetrieb Sachsens vom Unternehmer Hermann Pöge und die Strickmaschinenfabrik von David Richter zu den bedeutendsten Betrieben. Doch diese Aufzahlung wäre unvollständig, wenn nicht wenigstens die Betriebsnamen der Chemnitzer Aktienspinnerei, Germania und Pfauter erwähnt würden. Auch wurde in Altchemnitz das dritte Gaswerk der Stadt errichtet, um den hohen Energiebedarf der Unternehmen zu decken. Viele der genannten Betriebe entwickelten sich schnell und exportierten ihre Erzeugnisse in die ganze Welt. Einige unter ihnen wandelten sich zu Aktiengesellschaften mit enormen wirtschaftlichen Potential. Mit dem Ende des 2. Weltkrieges und der anschließenden Demontage der Produktionseinrichtungen durch die Sieger endete die Ära der Industrieproduktion in Altchemnitz. Zu DDR-Zeiten gelang es nur bedingt, an die Bekanntheit der großen Marken anzuknüpfen - zumal sich auch der Name des Produktionsstandortes geändert hatte.
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Stand: 2.0 16.02.10 | ||
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