1308 Ausstellung eines
Schutzbriefes des wettinischen Markgrafen für die Stadt.
1324 Huldigung der Stadt an den meißnischen Markgrafen. Ersterwähnung
einer Badestube in Chemnitz.
1333 Großer Stadtbrand.
1334 Der Markgraf Friedrich bestätigt der Stadt das Meilenrecht. Erstmals
erwähnt werden Bierbrauer, Schuster- und Schneiderwerkstätten.
um 1345 Auseinandersetzungen zwischen Rat und Bürgerschaft, die auch für
1393 und 1414 nachzuweisen sind.
1352 Erlass der ersten Geschoss-, Feuer- und Brandordnung.
1357 Einrichtung einer Landesbleiche in Chemnitz. Dieses
markgräfliche
Privileg wird von höchster Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der
Stadt, es gilt als die "Geburtsurkunde" der Chemnitzer
Textilherstellung.
1375 Kauf von Burg und Herrschaft Rabenstein durch das Kloster.
1379/89/95 Große Stadtbrände.
1393 Die Stadt erhält das Salzprivileg. Markgraf Wilhelm verbindet damit
die Auflage, einen Teil der Einnahmen für den Wiederaufbau der Stadt nach dem
Brand zu verwenden.
1399 Urkundliche Ersterwähnung eines Schulmeisters.
1402 Zur Erweiterung
des engen Stadtgebietes kauft der Rat vom Benediktinerkloster die Dörfer
Borssendorf und Streitdorf sowie angrenzendes Gelände von Gablenz,
Bernsdorf und
Kappel. Damit vergrößert sich das Stadtgebiet auf das Dreifache.
1412 Markgraf Friedrich verleiht der Stadt zusätzlich zum Jakobimarkt
(25. Juli) einen zweiten Jahrmarkt zu Allerheiligen (1. November).
1423 Kurfürst Friedrich verkauft der Stadt die hohe und niedere
Gerichtsbarkeit und den Zoll. 1449 erhält die Stadt auch die Gerichtsbarkeit auf
den zu ihr hinführenden Landstraßen.
1429 Ablösung der dem Kloster zu leistenden Abgaben und Dienste.
1466 Erwähnung des ersten Kupferhammers nördlich der Stadt.
1470/71 Errichtung der ersten Saigerhütte.
1477 Errichtung eines weiteren Kupferhammers an der
Pforte durch Ulrich
Schütz.
1485 Päpstliche Genehmigung für die Stiftung des Franziskanerklosters an
der Pforte.
1486 Bau eines neuen Lateinschulgebäudes hinter der Jakobikirche unter
dem Rektorat des Humanisten Paulus Niavis (Paul Schneevogel).
1496-1498 Errichtung eines steinernen Rathauses am Marktplatz und
Vollendung des Turmes mit Uhr.
1498-1500 Errichtung eines dreistöckigen Gewandhauses.
1495-1521 Umbau der Benediktinerkirche in eine spätgotische Hallenkirche
und Bau des Abtsgebäudes.
1516 Geburt des Humanisten und Pädagogen Georgius
Fabricius.
1524 Erhebung gegen den Rat und sogenannte Bierkrawalle in Chemnitz, in
deren Ergebnis die politischen Rechte und die Selbständigkeit der
Handwerkerinnungen durch den Rat eingeschränkt werden.
1531-1555 Dr. Georgius Agricola in Chemnitz: Der bedeutende
Universalgelehrte und Begründer der Montanwissenschaften übernimmt 1546 auf
Anordnung des Herzogs Moritz von Sachsen das Amt des Bürgermeisters, ebenso in
den Jahren 1547, 1551 und 1553. In Chemnitz entsteht sein Hauptwerk "De re
metallica libri XII".
1539 Beginn der Reformation in Chemnitz.
1546 Umwandlung des Benediktinerklosters in ein Schloss und des
Klostergebietes in ein Amt.
1546/1547 Die Stadt wird in die Auseinandersetzungen des Schmalkaldischen
Krieges einbezogen.
1555 Der Grimmaische Vertrag bestätigt das alte Recht der
Bannmeile.
Damit werden die Unstimmigkeiten zwischen Stadt und Umland weitgehend beseitigt.
1562 Geburt des Musikers Philipp Deulich (Dulichius).
1610 Chemnitz zählt ca. 5500 Einwohner.
1613 Pestjahr. 941 Einwohner fallen der Seuche zum Opfer.
1631 Großer Stadtbrand. 300 Häuser werden vernichtet.
1632 Chemnitz wird in den Dreißigjährigen Krieg einbezogen.
1644 Chemnitz wird kursächsische Garnisonsstadt.
nach 1648 Im Gefolge des Dreißigjährigen Krieges ist die Zahl der
Einwohner auf etwa 3000 zurückgegangen. Die Kriegsschulden betragen 194.500
Taler. Ihre Tilgung dauert bis zum Jahre 1698. Von 448 Häusern in der Innenstadt
sind 288 vernichtet.
1669 Änderung der Ratsordnung mit konkreten Festlegungen über das
Ratskollegium, die Kämmerei, das Bauamt und das Geleit.
1680 Pestjahr. 132 Todesopfer werden gezählt.
1696 Errichtung einer kursächsischen Post von Leipzig nach Annaberg mit
Station in Chemnitz.
1700 Die Stadt beherbergt ca. 5000 Einwohner.
1706/1707 Während des Nordischen Krieges erhält Chemnitz eine dänische
Besetzung, danach eine wechselnde Besetzung durch schwedische, russische und
sächsische Truppen. Die Kontributionen betragen 44.000 Taler.
1708/1709 Neubau der Hospitalkirche St. Georg.
1729 Geburt des berühmten Sprach- und Altertumsforschers Christian
Gottlob Heyne. Errichtung einer steinernen Brücke über die Gablenz in die
Johannisvorstadt.
1731 Bestätigung der Statuten der Strumpfwirkerinnung.
1739 Bau der Militärhauptwache am Topfmarkt.
1746 Wiederaufbau des durch Blitzeinschlag zerstörten Hohen Turmes, der
dadurch eine barocke Haube erhält.
1748 Geburt des Dirigenten, Organisten und Beethovenlehrers Christian
Gottlob Neefe.
1756 Einweihung der Neuen Johanniskirche (später Paulikirche) auf dem
Gelände des früheren Franziskanerklosters.
1756-1763 Chemnitz wird im Siebenjährigen Krieg von preußischen Truppen
besetzt. Die Verluste der Stadt belaufen sich auf 1,12 Millionen Taler.
1770/1771 Beginn der manufakturmäßigen Kattundruckerei.
1771/1773 Hungersnot und Typhusepidemien fordern 2000 Todesopfer.
1791 Einführung der Straßenbeleuchtung mit 196 Laternen.
1799/1800 Errichtung der ersten mechanischen Baumwollspinnereien (1799
Gebrüder Bernhard in Harthau, 1800 Wöhler und Lange an der Stadtgrenze nach
Furth). Damit begann in Chemnitz die Industrielle Revolution, die Stadt wurde
zur "ersten Fabrik- und zweiten Handelsstadt" in Sachsen.
1800 Die erste Chemnitzer Zeitung erscheint, der
"Gnädigst bewilligte Chemnitzer Anzeiger, ein Intelligenz- und Wochenblatt für
Chemnitz und umliegende Gegend".
1801 Die Stadt zählt fast 11.000 Einwohner.
1807 Die Maschinenbauwerkstatt von Irmscher beschäftigt bereits 25
Arbeiter. 1812 ist das Unternehmen der bedeutendste sächsische
Spindelhersteller.
1811 Gründung von Spinnereien nach Ablauf der Privilegien für Bernhard
sowie für Wöhler und Lange. Einrichtung von Maschinenbauwerkstätten durch J. S.
Schwalbe und C. G. Haubold.
1813 Gefecht in Hilbersdorf zwischen Franzosen und verbündeten
Österreichern und Russen am Vorabend der Völkerschlacht bei Leipzig.
1817 Gründung der Chemnitzer Singakademie.
1819 Erster Streik Chemnitzer Arbeiter.

1822 Erstmaliger Einsatz von Dampfkraft in Chemnitz in der
Kattundruckerei von Pfaff und Sohn.
1827 Einführung der Jaquardmaschine in der Möbelstoffweberei.
1828/1830 Einführung des Tiegelgussverfahrens.
1829 Gründung des Industrievereins für das Königreich Sachsen.
1830 Im Gefolge der Pariser Julirevolution kommt es auch in Chemnitz wie
in ganz Sachsen zu Unruhen. Dabei werden die im Amtsgefängnis festgehaltenen
Bauern, die die Frondienste verweigerten, befreit.
1831 Erste Stadtverordnetenwahl und Ende der alten Ratsverfassung.
Einweihung der ersten Bürgerschule.
1833 Bildung einer städtischen Kapelle.
1835 Bau der ersten Dampfmaschine in der Werkstatt von Julius Borchardt.
Entstehung selbständiger Messing- und Rotgießereien.
1836 Gründung der Königlichen Gewerbeschule - Vorläufer der heutigen
Technischen Universität.

1837 Eröffnung des Maschinenbauunternehmens Richard Hartmann.
1838 Einweihung des Stadttheaters (über 900 Plätze) auf der
Theaterstraße.
1839 Eröffnung der Stadtsparkasse im Rathausgebäude.
1844 Eingemeindung des Vorortes Niklasgasse.
1848 Nachdem es bereits im Jahr zuvor zu Hungerrevolten gekommen war,
wird Chemnitz von der europaweiten revolutionären Bewegung erfasst. Gefordert
werden bürgerliche Rechte und Pressefreiheit. Erstmals stellen die Chemnitzer
Arbeiter ein gesondertes Zwölf-Punkte-Programm auf und errichten Barrikaden. In
der Firma Hartmann wird die erste Lokomotive hergestellt. Gründung des
Werkzeugmaschinenunternehmens von Zimmermann.
1850 Einweihung der Kasernen an der Zschopauer Straße. Sie werden der
Standort für das spätere 104. Regiment.
1852 Eröffnung der Eisenbahnstrecke Chemnitz-Riesa.
1853 Einweihung des Stadtkrankenhauses (130 Betten) an der Zschopauer
Straße.
1854 Inbetriebnahme der ersten Gasanstalt, wodurch ein Teil der Stadt mit
Gaslicht beleuchtet werden kann. Eröffnung des neuen
Bahnhofsgebäudes.
1856 Tod von Carl Gottlieb Haubold, dem "Vater" des Chemnitzer
Maschinenbaus. Einweihung des Kinderheimes "Johanneum".

1857 Lieferung des 1000. mechanischen Webstuhls der Firma Schönherr.
Gründung der Realschule an der Poststraße. Die Aktienbrauerei in Schloßchemnitz
beginnt mit der Produktion.
1859 Einweihung des neuen Postgebäudes am alten
Chemnitzer Tor.
Inbetriebnahme der Chemnitzer Aktienspinnerei am Schillerplatz (60.000
Spindeln).
1860 Erwerb des Schloßteiches und des umliegenden Geländes durch die
Stadt sowie Gestaltung als Park und Erholungsstätte. Gründung des Vereins
Kunsthütte, dessen Sammlungen den Grundstein für die späteren
Städtischen
Kunstsammlungen legen.
1862 Gründung der Handels- und Gewerbekammer. Mit der Londoner
Weltausstellung wird der gute Ruf des Chemnitzer Maschinenbaus verdeutlicht.
Chemnitzer Erzeugnisse gehören zu den begehrtesten in aller Welt.
1863 Gründung der Maschinenbau-Arbeiter-Kompagnie in Chemnitz.
1866 Bildung der Chemnitzer Berufsfeuerwehr. Gründung der "Sächsischen
Volkspartei" in der Stadt. Eröffnung der ersten Kleinkinderbewahranstalt.
1868 Gründung des Humanistischen Gymnasiums, das 1872 sein neues Gebäude
auf dem Kaßberg bezieht.
1869 Gründung der Stadtbibliothek.
1871 Chemnitz zählt über 68.000 Einwohner. Streik von 8000
Metallarbeitern der Stadt. Es ist der erste große Arbeitskampf im neuen
Deutschen Reich. Erste Ausgabe der Zeitung "Chemnitzer Freie Presse" erscheint.

1872 Gründung des Vereins für Chemnitzer Geschichte.
1874 Eröffnung des Städtischen Friedhofes an der Reichenhainer Straße.
1877 Eröffnung des neuen Gebäudes der Königlichen Höheren Gewerbschule am Schillerplatz.
1878 Technische Spezialschulen der Stadt werden zu den Technischen
Staatslehranstalten zusammengefasst.
1880 Einsatz von Pferdebahnen. Eingemeindung des Vorortes Schloßchemnitz.
1883 Chemnitz zählt 103.000 Einwohner und ist damit Großstadt. Einweihung
des Städtischen Schlacht- und Viehhofes.
1884 Geburt des Mitbegründers des deutschen Expressionismus Karl
Schmidt-Rottluff.
1886 Anlage des Stadtparks bis zur Rößlerstraße.
1888 Weihe der St. Petrikirche am
Neustädter Markt/Schillerplatz sowie
des Neubaus der Nikolaikirche an der Stollberger Straße.

1891 Eröffnung der Markthalle.
1893 Fahrt der ersten elektrischen Straßenbahn. Einweihung des
Saxoniabrunnens auf dem Rossmarkt und der Realschule an der Wielandstraße.
1894 Inbetriebnahme der Einsiedler Talsperre zur Trinkwasserversorgung
der Stadt. Das städtische Elektrizitätswerk geht in Betrieb. Eingemeindung von
Altchemnitz.
1895 Weihe der St. Markuskirche.
1897 Wahl der ersten sozialdemokratischen Stadtverordneten in Chemnitz.
1899 Eröffnung der Zeisigwaldschänke. Einzug der Dresdner Bank in das
Gebäude der Börse am Beckerplatz. Als neue Zeitung der Chemnitzer
Sozialdemokratie erscheint die "Volksstimme". Weihe der
Denkmale Kaiser Wilhelm
I., Bismarcks und Moltkes auf dem Hauptmarkt. Weihe der
Synagoge am
Stephanplatz.
1900 Chemnitz zählt
über 200.000 Einwohner. Eingemeindung von Gablenz,
Kappel und Altendorf.
1901 Eröffnung des Kaufmännischen Vereinshauses an der Moritzstraße /
Ecke Zschopauer Straße.
1902 Eröffnung des Centraltheaters an der Zwickauer Straße.
1904 Eingemeindung von Hilbersdorf.
1905 Einweihung der Landesanstalt in Altendorf (heute Sächsisches
Rehabilitationszentrum für Blinde und Sehbehinderte).
1906 Einweihung der ersten sächsischen Feuerbestattungsanlage an der
Reichenhainer Straße sowie des neuen Gebäudes der Feuerwache an der Schadestraße
und des Leihamtes an der Aue (seit 1953 Stadtarchiv). Eröffnung des
Bismarckturmes.
1907 Eingemeindung von Bernsdorf.
1908 Weihe der Lutherkirche. Einweihung des
Südbahnhofes.
1909 Einweihung des König-Albert-Museums und des
Neuen Stadttheaters (ab
1925 Opernhaus). Eingemeindung von Helbersdorf. Eröffnung der
Radrennbahn in
Altendorf.

1910 Einweihung der Bernsdorfer Schule und des
Realprogymnasiums an der
Schloßstraße.
1911 Eröffnung des Neuen Rathauses am Markt.
1912 Chemnitz zählt über 300.000 Einwohner. Richard Tauber sen. übernimmt
die Direktion der Chemnitzer Stadttheater, die unter seiner Leitung nationale
Bedeutung erlangen. Parteitag der SPD in Chemnitz - einziger Kongress einer
gesamtdeutschen Partei in der Stadt.
1913 Eröffnung des Kaufhauses Tietz an der
Poststraße. Eingemeindung von
Borna und Furth.
1914 Abschluss der Überwölbung des Chemnitzflusses am ehemaligen
Nikolaitor (heute
Falkeplatz). Eingemeindung des "Schnellen Marktes" von Ebersdorf. Erste sächsische Aufführung der letzten Wagner-Oper "Parsifal".
1914-1918 Während des Ersten Weltkrieges verlieren über 8000 Chemnitzer
Männer ihr Leben.
1915 Fertigstellung des Krankenhauses am Küchwald sowie Grundsteinlegung
für die erste Arbeiterwohnsiedlung der Allgemeinen Baugenossenschaft in Gablenz.
1916 Inbetriebnahme der Kläranlage Heinersdorf.

1918 Einweihung der Königlichen Frauenklinik in Altendorf. Im Zuge der
Novemberrevolution entsteht die spätere kommunistische Tageszeitung "Der
Kämpfer".
1919 Gründung der Ortsgruppe der KPD in Chemnitz. Erste allgemeine,
freie, direkte und geheime Wahl eines Chemnitzer Stadtparlamentes. Im August
kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Reichswehr und Teilen der
Chemnitzer Arbeiterschaft, bei denen 27 Menschen den Tod finden. Eingemeindung
von Ebersdorf und Markersdorf.
1920 Gründung des Vereins Volksbühne. Beginn der Einrichtung städtischer
Kindererholungsheime, u. a. im Zeisigwald und im
Küchwald.
1921 In der Humboldtschule nimmt eine fortschrittlichen pädagogischen
Ideen verbundene Versuchsschule ihre Arbeit auf.
1922 Umbenennung von sechs Straßen und Plätzen auf Vorschlag von KPD und
SPD. Eingemeindung von Heinersdorf.
1924 Neubau des Gebäudes der Dresdner Bank am
Beckerplatz (heute Gebäude
der Sparkasse am Posthof).
1925 Erster großer Zusammenstoß zwischen Kommunisten und
Nationalsozialisten im Marmorpalast. Wiedereröffnung des Alten Stadttheaters als
Schauspielhaus.
1926 Entstehung des Flugplatzes an der Stollberger Straße. Fertigstellung
des Gebäudes der Deutschen Bank. Eingemeindung von Rottluff.
1927 Stadtverordnetenbeschluss über die Umbenennung des alten
Johannisfriedhofes in Karl-Marx-Platz.

1928 Einweihung der Industrieschule. Beginn des stadteigenen
Wohnungsbaus, z. B. in Bernsdorf und auf der Humboldthöhe.
1929 Einweihung des neuen Gebäudes des Realgymnasiums am Karl-Marx-Platz.
Eingemeindung von Reichenhain. Eröffnung von drei Lichtspieltheatern, darunter
des Luxor-Palastes.
1930 Die Stadt erreicht mit über 360.000 ihre bislang größte
Einwohnerzahl. Fertigstellung des Hotels "Chemnitzer Hof", des
Kaufhauses
Schocken, der Stadtsparkasse am
Falkeplatz, der Diesterwegschule und des
Fernmeldeamtes.
1931 Eröffnung des Schloßbergmuseums auf dem Gelände des ehemaligen
Benediktinerklosters sowie des neuen Gebäudes der Ortskrankenkasse an der
Müllerstraße und des städtischen Altersheimes am Karl-Marx-Platz.
1933 Erst- und einmalig in einer deutschen Großstadt wird bei der
Konstituierung des Stadtverordnetenkollegiums im Januar ein kommunistisches
Präsidium gewählt. SA-Einheiten besetzen im März das Rathaus und beginnen mit
der Errichtung der nationalsozialistischen Herrschaft in Chemnitz.
Inbetriebnahme der größten Trinkwassertalsperre Sachsens - der
Saidenbachtalsperre - zur Versorgung der Stadt.
1935 Chemnitz wird wieder Garnisonsstadt. Eröffnung des
Stadtbades an der
Mühlenstraße.
1936 Die Firma Auto-Union verlegt ihren Sitz nach Chemnitz. Eröffnung des
Autobahnteilstücks Chemnitz/Hohenstein-Ernstthal. Als erster Chemnitzer erringt
der Radsportler Carl Lorenz eine olympische Goldmedaille.

1938 Zerstörung der Synagoge am Stephanplatz in der Pogromnacht.
Einweihung der Großkampfbahn an der Reichenhainer Straße. Fertigstellung der
neu gestalteten Schloßteichanlagen.
1940 Erste Luftwarnungen während des Zweiten Weltkrieges.
1942 Erste Deportationen jüdischer Einwohner der Stadt. Weitere erfolgen
bis zum Februar 1945.
1944 Erste Bombenangriffe auf Chemnitz, Rabenstein und Siegmar-Schönau.
1945 Verheerende Luftangriffe im Februar und im März. Dabei werden etwa
3500 Menschen getötet und 80 Prozent der Innenstadt zerstört. Bei Kriegsende
wird die Stadt durch russische Truppen besetzt. Beginn des Neuaufbaus der
Verwaltung. Ab August erste Arbeitseinsätze zur Trümmerberäumung.

1946 Erste Wahlen zur Stadtverordnetenversammlung nach dem Krieg.
1947 Wiedereröffnung der großen Schwimmhalle im Stadtbad. Als Theater
sind eingerichtet: Marmorpalast, Adventshaus und Festsaal des Altersheimes
Rembrandtstraße.
1948 Entwicklung des "Chemnitzer hydraulischen Binders" als einem
Bindemittel, das in den ersten Neubauten Verwendung findet.
1950 Abschluss des Wiederaufbaus des Alten Rathauses. Einweihung einer
Radrennbahn am heutigen Sportforum. Eingemeindung von Adelsberg, Erfenschlag,
Glösa, Harthau, Rabenstein sowie der Stadt Siegmar-Schönau.
1950/1951 Errichtung der ersten Wohnhäuser im Gewölbebauverfahren an der
Zschopauer Straße/Ecke Moritzstraße.
1951 Wiedereröffnung des Opernhauses und Einweihung des Puppentheaters im
Gebäude der ehemaligen Aktienspinnerei.
1952 Bildung des Bezirkes Chemnitz mit der Bezirksstadt Chemnitz.
Einrichtung der ersten Zehnklassenschule (Humboldtschule). Gründung der ersten
LPG in der Stadt.
1953 Ministerratsbeschluss zur Umbenennung der Stadt in
"Karl-Marx-Stadt". Gründung der Hochschule für Maschinenbau, der heutigen
Technischen Universität Chemnitz-Zwickau.
1954 Überschwemmungen im Stadtgebiet; alle Brücken, außer der
Kaßbergauffahrt, werden überflutet.

1955 Konstituierung der PGH Elektromaschinenbau-Handwerk "Dynamo" als
erste im Stadtgebiet.
1956 Gründung des Sportclubs Motor Karl-Marx-Stadt. Einweihung des
Pionierhauses, des heutigen Hauses "spektrum".
1957 Wiederaufbau des Roten Turmes.
1958 Auf der Annaberger Straße beginnt die Umstellung des
Straßenbahnnetzes auf Breitspur. Einweihung des Kunsteisstadions am Küchwald.
1959 Inbetriebnahme der ersten Trinkwasser-Fluoridierungsanlage.
Grundsteinlegung für das Heizkraftwerk Nord.
1961 Weihe des jüdischen Gemeindehauses an der Stollberger Straße.
1962 Eröffnung des Hotels "Moskau" (heute Günnewig-Hotel "Europa").
1963 Eröffnung der Freilichtbühne im Küchwald, des Warenhauses "Centrum"
(heute Kaufhof an der Bahnhofstraße) und des Heimattierparkes an der Pelzmühle.
1964 Teilfertigstellung der Straße der Nationen zwischen Brücken- und
Bahnhofstraße (heute Carolastraße). Zentrales Pioniertreffen in Karl-Marx-Stadt
(ein weiteres findet 1988 statt).

1965 800-Jahr-Feier entsprechend dem historischen Forschungsstand.
Eröffnung der Eissporthalle. Benennung des Holzmarktes in Rosenhof und Pflanzung
von 4000 Rosen zur Erinnerung an die Schrecken und Leiden des Zweiten
Weltkrieges.
1966 Grundsteinlegung für das Wohngebiet an der Geibelstraße (später
Hans-Beimler-Straße).
1967 Eröffnung der Hauptpost an der Straße der Nationen. Inbetriebnahme
der Zentralhaltestelle. Titelgewinn des Fußballclubs Karl-Marx-Stadt in der
Deutschen Meisterschaft der DDR.
1968 Übergabe des neuen Omnibusbahnhofes am Schillerplatz.
1971 Übergabe des Hauses der Staatsorgane (heute Landesbehördenhaus) und
Einweihung des Karl-Marx-Monumentes. Fertigstellung von rund 2000 Wohnungen im
Baugebiet Yorckstraße.
1973 Übergabe des Wildgatters Oberrabenstein. Eröffnung einer 400-m-Bahn
im Eissportzentrum.
1974 Eröffnung der Stadthalle. Grundsteinlegung für das Wohngebiet "Fritz
Heckert". Übergabe der Kaufhalle Kappel als größte Verkaufseinrichtung des
Bezirkes.

1975 Grundsteinlegung für ein neues Plattenwerk an der Blankenauer
Straße.
1976 Erste Badesaison am Stausee und Eröffnung der Sport- und
Versorgungseinrichtungen in Oberrabenstein. Grundsteinlegung für das
Bezirkskrankenhaus.
1977 Wolkenbruchartige Regenfälle verursachen Überschwemmungen u. a. des
Fritz-Heckert-Platzes (heute Falkeplatz).
1978 Einweihung des handbetriebenen Glockenspiels am Rathausturm.
Eröffnung des Fußgängertunnels an der Zentralhaltestelle.
1980 Einweihung des Brühl-Boulevards. Wiedereröffnung des durch einen
Brand 1976 völlig zerstörten Schauspielhauses.
1981 Beginn des Rekonstruktionsvorhabens auf dem Sonnenberg. Übergabe des
Neubaus "Bezirkskrankenhaus".
1983 Verleihung des Namens "Robert-Schumann-Philharmonie" an das
Städtische Orchester. Eröffnung des rekonstruierten Stadtbades.
1985 Grundsteinlegung für das Institut für Mechanik der Akademie der
Wissenschaften der DDR an der Reichenhainer Straße.
1986 Die Technische Hochschule erhält den Status einer Technischen
Universität. Montage der vorgefertigten Turmhaube auf dem Hohen Turm des
Rathauses.

1987 Fertigstellung der 50.000. Werkzeugmaschine im Fritz-Heckert-Werk
seit 1946. Erstmals findet das Festival "Begegnungen" statt.
1988 Einstellung des Fahrbetriebes der letzten Schmalspur-Straßenbahn auf
der Linie 3 nach Rottluff und Einsatz von Gelenkomnibussen.
1989 Gewaltfreie Demonstrationen zehntausender Chemnitzer. Zulassung der
Bürgerbewegung "Neues Forum" und Konstituierung des Runden Tisches.
1990 Erste demokratische Kommunalwahl seit 1946. Rückbenennung der Stadt
in "Chemnitz" als Ergebnis einer Bürgerbefragung.
1991 Montage des kupfernen Turmes auf dem Ostteil des Museums am
Theaterplatz. Eröffnung des Industriemuseums in den Räumen der ehemaligen
Richterschen Gießerei auf der Annaberger Straße. Demontage und Abtransport des
Sowjetischen Panzer-Denkmals.
1992 Wiedereröffnung des Opernhauses nach vierjähriger Rekonstruktion.
Inbetriebnahme der ersten kommunal betriebenen Tiefgarage in den neuen
Bundesländern unter dem Theaterplatz. Teileröffnung des größten sächsischen
Einkaufsmarktes, des "Chemnitz Centers" Röhrsdorf, an der nördlichen
Stadtgrenze.
1993 Ende der Versorgung mit Stadtgas und Umstellung auf Erdgas. Abmarsch
der letzten von ehemals 4000 in der Stadt stationierten russischen Soldaten.

1994 Erste Direktwahl eines Oberbürgermeisters. Dr. Peter Seifert (SPD)
erhält 73% der Stimmen. Eingemeindung von Euba. Herausgabe des ersten Chemnitzer
Adressbuches nach 50 Jahren. Eröffnung des Einkaufszentrums Neefe-Park.
1995 Einweihung eines Denkmals am Gebäude der Alten Post zur Erinnerung
an die Bombardierung der Stadt am 5. März 1945 sowie der rekonstruierten
Feierhalle des Krematoriums. Eröffnung der Markthalle, des Schloßbergmuseums mit
neuer stadtgeschichtlicher Ausstellung und des Bürgerverwaltungszentrums
"Peretz-Haus".
1996 Grundlegender Beschluss des Stadtrates zur Bebauung der Innenstadt.
Eröffnung des Bildungs- und Technologiezentrums der Handwerkskammer, des
Vivariums im Tierpark und des Cine-Star Luxor-Filmpalastes.
1997 Eingemeindung von Einsiedel, Klaffenbach und
Kleinolbersdorf-Altenhain. Besiegelung der Städtepartnerschaft mit Akron/USA.
Eröffnung des Einkaufszentrums Sachsen-Allee sowie des neuerbauten Technischen
Rathauses.
1998 Offizieller Baubeginn für das innerstädtische Galerie-Projekt.
Einweihung des Sparkassengebäudes Moritzhof, des neuen Zentralklärwerkes
Chemnitz-Heinersdorf und des neuen Hörsaalkomplexes an der Reichenhainer Straße.
1999 Eingemeindung von Grüna, Mittelbach, Röhrsdorf und Wittgensdorf.
Besiegelung der Städtepartnerschaft mit der chinesischen Provinzhauptstadt
Taiyuan. Einweihung des Vita-Centers im Heckert-Gebiet. Deutschsprachige
Uraufführung der Oper "Der Weg der Verheißung" von Kurt Weill und Franz Werfel
am Chemnitzer Opernhaus.
2000 Eröffnung des
innerstädtischen Einkaufszentrum Galerie Roter Turm. Taufe eines
Lufthansa-Airbusses auf den Namen "Chemnitz". Erstmalige Vergabe des Chemnitzer
Umweltpreises durch Stadtverwaltung, Stadtwerke AG und "Freie Presse".
2001 Wiederwahl von Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert. Eröffnung der
Galeria Kaufhof und der restaurierten Jugendstilvilla Esche. Verleihung der
Ehrenbürgerwürde an den Schriftsteller Stefan Heym.
2002 Einweihung der Neuen Synagoge der Jüdischen Gemeinde. Inbetriebnahme
eines neuen Figürlichen Glockenspiels im Turm des Alten Rathauses. Ausstellung
"Picasso et les femmes" in den Kunstsammlungen. Start für die City-Bahn auf
gleicher Spurbreite von Straßen- und Eisenbahnnetz (Chemnitzer Modell").